Flexible Ölleitung - Ölpumpe

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Moderator: Erich Leuschel

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tkuebler
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Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von tkuebler »

Hallo Zusammen,

noch ein Thema, hat jemand schon einmal an einem BN2 die Kupferölleitung gegen eine flexible Leitung ausgetauscht?

Ich habe das gestern probiert, erst einmal passt dann nichts mehr.
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Mir kommt es vor, das die Ölleitung zu kurz ist, deshalb kann ich die Ölpumpe nicht so drehen das das Rohr für die Ölrückführung in die Öffnung des Ölsiebes passt.

Hat das schon einmal jemand gemacht? Muss ich noch etwas anpassen oder rauswerfen?

Gruß & Danke
Thomas
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Josef Eckert
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Registriert: 10. Jun 2019, 19:37

Re: Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von Josef Eckert »

Bei meinem Motor war zur Überholung die originale Kupferleitung noch gut und ich traue dieser flexiblen Leitung nicht über den Weg. Daher hab ich seit jetzt schon wieder 20 Jahren die originale Leitung im überholten Motor weiter verbaut.
Warum wollt Ihr immer alles verändern was original über viele Jahre wunderbar funktioniert. Es wird doch nicht besser und diese Experimente können viel Ärger bereiten. Ich verstehe das einfach nicht.
Gruß
Josef
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tkuebler
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Re: Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von tkuebler »

Hallo Josef,

naja, meine Ölleitung ist nicht mehr zu gebrauchen, ich muss also ohnehin eine Neue verbauen, die Flexible macht schon Sinn, aber am Ende muss es passen.

Gruß
Thomas
robolab
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Registriert: 10. Jun 2019, 20:42

Re: Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von robolab »

Hallo Josef,

so ganz kann ich mich deiner Meinung nicht anaschließen. Ich finde nicht, dass die Austin Healey Entwicklungsingenieure bei allen ihrer Konstruktionen immer ein glückliches Händchen hatten. Manches ist beim BJ8 schon stark verbaut, und manche Restaurationsarbeiten lassen sich nur schwer erledien. Und manchmal ist es so, dass heute Materialien auf dem Markt sind, welche die Konstruckteure damals noch nicht hatten, oder aus Sparsamkeitsgründen nicht verwenden wollten. Nun ist dann zu entscheiden, ob man originalgetreu restaurieren will, oder eine neuzeitliche Verbesserung einbauen will.
Das die deutschen Entwicklungsingenieure häufig das bessere Näschen für gute Konstuktionen hatten, kann man daran erkennen, dass viele der alten englischen Marken nicht mehr existieren bzw. in deutscher Hand sind.
Der Austin Healey ist zwar ein sehr schönes Auto, aber auch ein recht komplexes (z.B. weicher Rahmen).

Grüße Gerd
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Josef Eckert
Beiträge: 498
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Re: Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von Josef Eckert »

Hallo Gerd,

ich glaube da tust Du den Healey Entwicklungsingenieuren unrecht. Der Austin-Healey war damals ein recht günstiger Sportwagen im Vergleich zu anderen in der Leistung vergleichbaren. Dann hat man Großserienteile (Motor, Getriebe, Achsen, Elektrik) in ein Chassis gepresst das mal so ohne große Entwicklungsabteilung entstanden ist. Dennoch waren die Austin-Healeys extrem robust im Vergleich zu ihren Konkurrenten, was die Erfolge in Langstrecken-Rallys wie der Liege-Sofia-Liege zeigen. Die Healeys haben gewonnen, weil andere ausgefallen sind wie Mercedes, Citroen, Alfa Romeo, Porsche.

Dass der BJ8 ziemlich verbaut ist, liegt nicht an den Ingenieuren, sondern dem Rotstift der Konzernspitze, die das Budget für eine vernünftige Weiterenbtwicklung sehr limitierten. Man hat dann nur das gemacht was unbedingt notwendig war, um den Wagen überhaupt noch verkaufen zu können. Technisch war der BJ8 nicht mehr auf der Höhe der Zeit und alles was der amerikanische Markt verlangte, um das Auto dort überhhaupt noch verkasufen zu können, wurde dann noch irgendwo reingepresst. Beim Austin-Healey 100 ist da viel mehr Platz zum arbeiten.

Ein neuer Austin-Healey war auch nicht "weich" im Rahmen. Dafür hat idR der Rost in den Holmen gesorgt. Als ich meinen 3000 als Restaurationsobjekt kaufte, hatte er fast keinen Rost und ich brauchte nur wenige Teile ersetzen. Der Wagen hatte schon früh in seinem Leben einen Brand und wurde trocken "eingelagert".
Auch mein 3000 hat sich mit Motor/Getriebe eingebaut, nicht durchgebogen und war absolut stabil.

Der Untergang der britischen Autohersteller war durch grobe Managementfehler in den 70er Jahren begründet und nicht wegen mangelnder Ingenieurleistungen. Das kann man den Briten nun wirklich nicht anlasten. Die britischen Ingenieure waren sicherlich deutschen Entwicklern mehr als ebenbürdig.

Man hatte nur eine andere Philosophie: "Keep it simple" und nicht so kompliziert wie bei z.B. deutschen Produkten.

Man muss sich mit der britischen Philosophie einlassen und nicht den deutschen Überperfektionismus pflegen. Ich denke dazu gehört auch in britischen Maßen und Einheiten zu denken und auch die Eigenheiten eines britischen Fahrzeugs zu akzeptieren und nicht versuchen ein Deutsches daraus zu machen.

Die Originalteile, die damals ab Werk verbauit wurden sind meiner Meinung nach immer besser als jeder Nachbau oder Ersatzprodukt was man heute auf dem Markt kaufen kann. Zum Beispiel ein Originalanlasser kann 50 Jahre halten und man kann ihn meistens reparieren. Ein Nachbau-Hochleistungsanlasser hält in der Regel 2 bis 5 Jahre und macht auch noch das Schwungrad kaputt.
Ähnliches gilt für Lichtmaschine, Verteiler, Benzinpumpe, Fahrwerksgummis, und, und, und.

Was Auto-Elektrik anbelangt bin ich auch ein großer Freund von der LUCAS Technik. Sie ist extrem besser, als ihr Ruf. Wenn man mal einen Kabelbaum eines britischen und deutschen Autos aus den 50/60er Jahren vergleicht, ist der Unterschied gut erkennbar. Der Britische ist dünner. Warum? Man hat elegant Kabel eingespart und die Masse der Kabel optimiert. Da ziehe ich als Elektroingenieur meinen Hut vor.

Ich arbeite ja professionell in der Autoelektrik und bisher habe ich nicht nur in der Autoelektrik noch kein Nachbauteil gefunden, was dem Originalteil in der Qualität ebenbürtig ist. Deshalb liebe ich es englische Teilemärkte zu besuchen und noch das eine oder andere Originalteil zu ergattern.

Gruß
Josef
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tkuebler
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Registriert: 13. Jun 2021, 11:54

Re: Flexible Ölleitung - Ölpumpe

Beitrag von tkuebler »

Hallo Zusammen,

ich denke das es schon richtig ist Teile zu verwenden die zur damaligen Zeit technisch oder werkstoffseitig nicht möglich waren. So werden heute z.B. moderne Werkstoffe für die Bremsbeläge verwendet die es damals nicht gab. Oder eben auch diese Ölversorgungsleitung die so nicht hergestellt wurde.

Aus meiner Sicht muss ntürlich jeder für sich das richtige Maß bei einer Restaurierung finden. Ich habe in Erinnerung das Josef auch einmal empfohlen hat, einen Zylinderkopf aus Alu zu verwenden. Also nicht partout alles mit Nachbauten ersetzen, aber da wo es Sinn macht sollte man sich das schon überlegen.

Die Ölleitung habe ich jedenfalls jetzt verbaut, das Problem war nicht die Leitung sondern das neue Sieb. Hier sind die Stehbolzen für die Befestigung an der Ölpumpe, übrigens auch neu von DW, nicht korrekt eingebaut. Mit dem alten Sieb hat es geklappt. In der Hinsicht hat Josef recht, viele der nachgefertigten Teile passen nicht gut bis gar nicht.

Gruß
Thomas
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