AHCG

Hallo und frohes Fest!
Ich möchte mein Fahrlicht aufrüsten.
Passt eine H4 Birne? Dann würde ich die Osram Nightbreaker Laser einbauen.
Grüße
Wulf

Hallo Wulf,
Dir auch ein Frohes Weihnachtsfest.
Eine H4 Birne passt grundsätzlich leider nicht in einen "Bilux-Scheinwerfer".
Es gibt spezielle H4 Birnen, die auch in Bilux-Schweinwerfer Sockel passen. Die Lichtausbeute ist da aber nicht viel größer.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass normale Bilux-Scheinwerfer (LUCAS F700 ) oder sogar BPF-Scheinwerfer (British-Prefocus) verbaut sind.
Das müsstest Du erst klären.
Dann kommt noch ein anderes Problem. Bilux-Scheinwerfer-Abblendlicht hat normalerweise ein Wattstärke von 40 Watt, Deine gewünschten Osram Nightbreaker Laser haben 55 Watt je Birne. D.h. statt 80 Watt Leistung werden 110 Watt Leistung von der Lichtmaschine abverlangt und damit fließt auch fast die Hälfte mehr Strom durch die Leitung im Kabelstrang als bei normaler Ausleuchtung. Die Leitung für die Leuchten läuft mitten im Kabelstrang und die durch den Strom erzeugte Wärme kann kaum abgeführt werden. Die Leitung im Kabelstrang wird schon bei Dauerlicht Bilux relativ warm/heiß. Bei H4 Licht (110Watt, ca. 9 Ampere Strom) können Kabel schmelzen! Wenn man einen alten Kabelbaum öffnet, kann man das sehen. Daher sollte man grundsätzlich bei Umbau auf H4 Lampen die Stromzuführung neu, am besten über "4" Zusatzrelais, verdrahten. Über die normale Leitung fließt dann nur noch der Steuerstrom für die Relais. Diese zusätzlichen Relais bedeuten aber weitere mögliche Probleme. Daher alles keine optimale Lösung.
Inzwischen gibt es LED-Hauptscheinwerferleuchtmittel von Phillips oder Osram. Diese sind aber nur mit bestimmten Scheinwerfern, ich glaube von WIPAC, zugelassen
Da würde ich mich erstmal genauer erkundigen.
Mir genügt das originale Licht, da ich mich nicht mehr erinnern kann, wann ich überhaupt in den letzten Jahren bei Nacht mit einem Oldtimer gefahren bin.
Ich habe auch z.T. lange gesucht, um die originalen LUCAS Scheinwerfer noch zu bekommen und will die auch bei meinen Wagen beibehalten. Daher habe ich mich für die LED-Version auch nicht interessiert.
Gruß
Josef

Hallo Josef
Über besseres Licht habe ich bei meiner Restaurierung auch nachgedacht.
Ich habe einen neuen Kabelbaum von Autosparks verbaut. Relais wollte ich unter dem Armaturenbrett versteckt einbauen hauptsächlich um die originalen Lichtschalter nur mit Steuerstrom zu belasten.
Die beiden Leitungen im Kabelbaum (blau/weiß und blau/rot) sind nach meiner Messung 2,8mm im Durchmesser und demnach 28/0.012" (LUCAS) Leitungen also 2 qmm im Querschnitt.
Die H4 Leuchten haben 55/60W. Also bei 120W einen Strom von 10A. Das sollte doch bei 2qmm Querschnitt noch gut funktionieren. Ob der alte originale Kabelbaum weniger Querschnitt hat werde ich die Tage Mal überprüfen.

Hallo Tom,
das Problem ist, dass die Leitungen mitten im Kabelbaum verlaufen, umgeben von anderen Leitungen. Wären die Leitungen frei, könnten sie die Wärme nach außen abgeben. So aber staut sich die Wärme und es wird immer heißer im Kabelbaum, gerade wenn man mit Dauerlicht fährt und es im Motorraum schon richtig heiß ist. Ich habe mehrere Kabelbäume geöffnet, weil mich auch jemand darauf hingewiesen hatte. Dabei waren im Kabelbaum die Leitungen richtig verschmolzen. Der Strom fließt ja auch über die Schalter, wobei der eigentliche Lichtschalter sehr robust ist bei allen Austin-Healeys. Aber der Abblendschalter nimmt den hohen Strom gerne übel und wird auch heiß und geht schnell kaputt.

Aber wie gesagt, für mich ist das kein Problem, da ich extrem selten im Oldtimer mit Licht fahre und da reicht mir auch die Bilux oder BPF Ausleuchtung, zumal es im Sommer recht lange abends hell ist. Bei den Works Rally Healeys wurden auch zusätzliche Leitungen für die Scheinwerfer verlegt.
Und dann denke ich für mich, dass ich mich dem Auto anpassen sollte (der Austin-Healey ist nunmal so) und nicht das Auto verändern, damit ich es leichter habe. Dann kann ich auch einen modernen Wagen fahren. Ein 60 Jahre altes Auto ist einfach nicht mehr alltagstauglich und da kann man noch so viel modifizieren, es bleibt ein schlechter Kompromiss. Ich lebe mit den Unzulänglichkeiten und sie zeigen mir auch, dass ich mit der alten Technik mich mehr auf den Verkehr und den Wagen konzentrieren und Rücksicht nehmen muss.
Ich habe noch einen alten Morris von 1950 mit Scheinwerferlicht das einer Kerze Konkurrenz macht, fast unsynchronisiertes Getriebe und nur 27PS Leistung. Da ist das Fahren noch viel intensiver und dem Fahrer selbst wird einiges abverlangt, damit man sich überhaupt noch im aktuellen Verkehr ohne Ärger mit anderen Verkehrteilnehmern zu bekommen bewegen kann.
Gruß
Josef

Jetzt hatte ich dummerweise zweimal die Frage gepostet und antworte zweimal.
Retro 911 hat einen guten Tip, um die Frage der Lampenpassung zu lösen.
Die Hinweise zur Verkabelung sind auch sehr wichtig. Ich hatte schonmal einen ordentlichen Kabelbrand wegen eines defekten Lichtschalters. Wenn H4, dann mit separater Verkabelung und Relais.
Jetzt nicht lachen. Die H4 Sockelproblematik hatte ich auch mit meinem neuen Baby, einer Ente!
Die Hinweise waren alle sehr hilfreich.
Gruß Wulf

Zur Vervollständigung eben überprüft, der alte originale Kabelbaum hat ebenfalls 28/012 Leitungen (also 2qmm) bis vorne zum Verteilpunkt L/R. Ab da nur 14/012 (1qmm) zu jedem Scheinwerfer.
Werde also auch Mal über versteckte Relais und Leitungen im vorderen Bereich nachdenken.

nunja, mit Nachdenken kann man nix falsch machen .... ich würde 1 Problem nach den Anderen in Angriff nehmen .
Mach erstmal anständig Spannung in der Hütte .

Ein Relais verringert nicht die Stromaufnahme ...

Apropos Spannung, wer hat denn Erfahrung mit diesen Dynatoren? Also Drehstromlima in altem Gehäuse.
Welcher Hersteller ist da zu empfehlen?

Hallo Tom,
da sitze ich an der Quelle. Ich darf muss Reklamationen bearbeiten. Diese Drehstromlichtmaschinen im Gleichstromgehäuse bringen nicht mehr Leistung als eine gut eingestellte originale Gleichstromlichtmaschine/Regler-Einheit und halten meistens nicht sehr lange. Diese "Dynamatoren" haben gleich 3 Probleme. Es sind ja kleine Drehstromlichtmaschinen die man in ein Gleichstromlichtmaschinengehäuse eingepasst hat mit relativ geringer Leistung. Diese Drehstromlichtmaschinen haben normalerweise ein Gehäuse mit vielen Lüftungsschlitzen. Diese Lüftungsschlitze fallen weg und die Kühlung über den Lüfter ist nicht ausreichend. Sie sterben gerne und schnell den Hitzetot. Dann ist die Lagerung der Welle relativ schwach, da für moderne Bänderantriebsriemen und keine Keilriemen ausgelegt. Spannt man den Keilriemen nicht nur ganz schwach, haben sie schnell einen Lagerschaden. Und sie bringen auch kaum oder keine Leistung im Leerlauf, weil sie für eine kleine Riemenscheibe vorgesehen sind und nicht für eine so große, wie sie beim Austin-Healey verwendet wird.
Also aus meiner Sicht nicht zu empfehlen und ich rate da immer wieder ab.
Schicke oder bring mir Deine originale Lichtmaschine und Regler und ich stelle beides richtig ein und Du hast eine problemlose Stromversorgung.
Gruß
Josef

Das hört sich überzeugend an. Wenn mein Healey im Frühsommer endlich auf der Straße ist, komme ich gerne auf dein Angebot zurück. Sind denn die 30A für eine C42 Lima, wie im Manual beschrieben, realistisch?
Das soll demnach schon bei 1250 Umdrehungen der Lima sein.